Titel: Anonym Autor: Ursula Poznanski, Arno Strobel Verlag: Rowohlt Taschenbuch Preis: 9,99€ Einband: Taschenbuch ISBN: 978-3499270925 Seitenzahl: 400 Seiten Klappentext:
Du verabscheust deinen Nachbarn? Du hast eine offene Rechnung mit deiner Ex-Frau? Du wünschst deinem Chef den Tod? Dann setze ihn auf unsere Liste und warte, ob die anderen User für ihn voten. Aber überlege es dir gut, denn manchmal werden Wünsche wahr... Es ist der erste gemeinsame Fall von Kommissar Daniel Buchholz und seiner Kollegin Nina Salomon, und er führt sie auf die Spur des geheimnisvollen Internetforums «Morituri». Dort können die Mitglieder Kandidaten aufstellen und dann für sie abstimmen. Dem Gewinner winkt der Tod. Aber das Internet ist unendlich, die Nutzer schwer zu fassen. Nur der Tod ist ausgesprochen real, und er ist näher, als Buchholz und Salomon glauben ... Meine Meinung: Die Idee, dass man im Darknet abstimmen kann, wer als nächstes ermordet wird, hat mir von Anfang an gut gefallen. Ursula Poznanski und Arno Strobel haben diese Idee auch richtig gut umgesetzt. Besonders verstörend fand ich es zum Ende hin, wie viele Leute bei der Abstimmung tatsächlich mitmachen, obwohl jeder weiß, dass dadurch jemand sterben wird. Ich fand es auch ziemlich realistisch, da ich mir schon vorstellen könnte, dass so etwas in unserer heutigen Gesellschaft passieren könnte. Gerade die Anonymität des Internets macht die Leute gewissenslos. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Nina und Daniel in der Ich-Form. Teilweise kommt jedoch auch der Täter zu Wort, von dem in der "er"-Form gesprochen wird. Anfangs fand ich den häufigen Perspektivenwechsel zwischen Daniel und Nina ziemlich anstregend, nach ein paar Kapitel gewöhnt man sich aber auch daran und es wird um einiges flüssiger. Beides sind eigene Charaktere, ziemlich kantig, oft anstrengend oder unsympathisch, jedoch mag ich es prinzipiell, wenn die Protagonisten nicht nur so perfekte Figuren sind. Manchmal fand ich aber vor allem Nina einfach nur unprofessionell. Schließlich ist sie eine Kommissarin, die sich auch einmal im Griff haben sollte. Dass die beiden so unterschiedlichen Kommissare sich zu Beginn überhaupt nicht mögen, fand ich aber ziemlich lustig. Das brachte Schwung in die Geschichte. Auch das Ende fand ich extrem spannend und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Hier möchte ich aber nicht spoilern. Schade fand ich es nur, dass man als Leser praktisch nicht miträtseln konnte und somit nicht wirklich beteiligt war. Gerade das Mitraten, wer nun der Mörder ist, was ich bei Thrillern und Krimis sehr gern mag, hat mir hier gefehlt. Es ist ziemlich undurchsichtig, wem dieses Internetforum nun gehört und wer hinter den Abstimmungen steckt. Auch die zwei Kommissare fischen fast die ganze Zeit im Trüben und haben eigentlich keine Anhaltspunkte, wer nun der Täter ist. Mein Fazit: Ursula Poznanski und Arno Strobel haben mit "Anonym" einen extrem spannenden Thriller geschaffen, der auch einige Probleme der Realität aufgreift. Ich bin gespannt, welches Buch dieses Autorenduo als nächstes herausbringt. Ich gebe 9 von 10 Punkten.
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