Titel: Die Falle Autor: Melanie Raabe Verlag: btb Verlag Preis: 19,99€ Einband: Gebunden ISBN: 978-3442754915 Seitenanzahl: 352 Seiten Klappentext:
Die berühmte Bestsellerautorin Linda Conrads lebt sehr zurückgezogen. Seit elf Jahren hat sie ihr Haus nicht mehr verlassen. Als sie im Fernsehen den Mann zu erkennen glaubt, der vor Jahren ihre Schwester umgebracht hat, versucht sie, ihm eine Falle zu stellen – Köder ist sie selbst. Dass sie darüber hinaus eine schreckliche Erinnerung aus der Vergangenheit quält, wissen nur wenige. Vor vielen Jahren hat Linda ihre jüngere Schwester Anna in einem Blutbad vorgefunden – und den Mörder flüchten sehen. Das Gesicht des Mörders verfolgt sie bis in ihre Träume. Deshalb ist es ein ungeheurer Schock für sie, als sie genau dieses Gesicht eines Tages über ihren Fernseher flimmern sieht. Grund genug für Linda, einen perfiden Plan zu schmieden - sie wird den vermeintlichen Mörder in eine Falle locken. Doch was ist damals in der Tatnacht tatsächlich passiert? Meine Meinung: Zuerst einmal muss ich sagen, dass dieses Buch ziemlich lang bei mir herum lag, bevor ich mich doch entschieden habe, es zu lesen. Ich fand den Klappentext zuerst nicht ganz so überzeugend und das Cover hat mir auch nicht wirklich gefallen. Als ich dann aber die ersten Seiten gelesen habe, war ich sofort im Bann des Buches und habe es innerhalb zwei Tagen durchgelesen. Auch wenn Linda Conrads eine etwas verschrobene Frau ist, die eigentlich noch ziemlich jung ist, aber lebt wie eine 80-jährige Einsiedlerin, kann man sich relativ schnell mit ihr identifizieren. Sie ist sympathisch und man kommt mir ihren Gedankengängen mit. Erzählt werden in diesem Roman zwei Geschichten. Einerseits die Geschichte der Gegenwart, in der Linda Conrads die Hauptrolle spielt und versucht, dem Mörder ihrer Schwester auf die Spur zu kommen. Andererseits liest man auch den Roman mit, den Linda Conrads über ebendiesen Mord schreibt. Hier erfährt man auch sehr viele Details über die Beziehung zwischen Linda und ihrer Schwester und auch die Art, wie damals alles ablief. Teilweise kann das ein bisschen verwirrend sein, aber meistens kommt man ziemlich gut mit. Melanie Raabes Schreibstil hat mir auch gut gefallen. Sie hat ein unglaubliches Talent darin, Situationen, Umgebungen (wie die Natur) und Räume so zu beschreiben, dass man sich beinahe so fühlt, als wäre man selbst dabei. Diese Teile, wenn sie mit sehr vielen Adjektiven die Gefühle der Protagonistin beschreibt, sind mir bei diesem Buch besonders aufgefallen. Zusätzlich gab es viele überraschende Wendungen und man war sich nie ganz sicher, was gerade echt passiert, was ein Traum ist und was nur eine Erinnerung. Die einzige Kritik, die ich doch habe, ist, dass das Buch teilweise sehr langatmig ist. Erst einmal wartet man ewig lang auf die Szene mit dem Journalisten, den Linda für den Mörder ihrer Schwester hält. Es geschehen viel zu viele Vorbereitungen, sie malt sich viel zu oft aus, wie diese Situation enden kann. Als die Situation mit Lenzen, die eigentlich der Schlüssel für die gesamte Handlung zu sein scheint, endlich da ist, war ich fast ein bisschen enttäuscht. Die Szene ist so wichtig für den Verlauf des Buches, aber sie zieht sich an einigen Stellen doch sehr. Das ist schade, denn da geht der Spannungsbogen verloren. Generell besteht das Buch nicht aus so vielen verschiedenen Szenen, wie es andere Thriller tun. Deshalb war es schade, dass die wenigen Szenen, die beschrieben wurden, dann teilweise sooo extrem lang waren. Das Ende wiederum war meiner Meinung nach dann doch zu abrupt. Es war irgendwann doch ziemlich vorhersehbar, wie es ausgeht, und das Ende hätte ich mir doch noch spektakulärer erwartet. Mein Fazit: Alles in allem ist „Die Falle“ auf jeden Fall ein lesenswertes Buch. Wenn man es über die wenigen Stellen, die sich etwas ziehen, hinweg schafft, ist das Buch spannend und definitiv empfehlenswert. Ich gebe 7 von 10 Punkten.
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