Titel: Die Wälder Autor: Melanie Raabe Verlag: btb Verlag Preis: 10,30€ Seitenanzahl: 432 Seiten Einband: Broschiert ISBN: 978-3442757534 Klappentext:
Als Nina die Nachricht erhält, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Vor allem, als sie erfährt, dass er sie noch kurz vor seinem Tod fast manisch versucht hat, zu erreichen. Und sie ist nicht die Einzige, bei der er sich gemeldet hat. Tim hat nicht nur eine geheimnisvolle Nachricht hinterlassen, sondern auch einen Auftrag: Sie soll seine Schwester finden, die in den schier endlosen Wäldern verschwunden ist, die das Dorf, in dem sie alle aufgewachsen sind, umgeben. Doch will Nina das wirklich? In das Dorf und die Wälder zurückkehren, die sie nie wieder betreten wollte? Meine Meinung: Dies war das zweite Buch, das ich von Melanie Raabe gelesen habe. Das erste hat mir nicht so gut gefallen und das zweite konnte mich auch nicht unbedingt überzeugen. Die Handlung spielt sich in "Die Wälder" in wenigen Tagen ab. So kurz diese Zeitspanne zwar ist, fühlt man sich trotzdem so sehr in die Charaktere ein, wie ich es in wenigen Büchern zuvor erlebt habe. Durch die enge Bindung zu den Protagonisten, vor allem zu Nina und auch zu dem verstorbenen Tim, fiebert man sehr mit. Zum Ende hin musste ich sogar ein paar Tränen vergießen, was bei mir selten vorkommt und vor allem bei Thrillern eigentlich gar nicht passiert. Deshalb großes Lob an die Autorin, dass sie es schafft, den Leser mit ihren Charakteren so sehr in ihren Bann zu ziehen. Die Geschichte selbst spielt einerseits in der Vergangenheit und andererseits in der Gegenwart. In der Vergangenheit erfährt man vom Verschwinden des Mädchens Gloria und der darauffolgenden Suche nach ihr durch die vier Kinder Eddie, Peter, Winnie und Kante. Auch in der Gegenwart ist Gloria noch verschwunden. Die Kinder, die nun erwachsen geworden sind, begeben sich nach dem Tod von Tim (alias Peter) auf die Suche nach den Antworten, die sie als Kinder nicht bekommen haben. Obwohl ich die Charaktere sehr gern mochte, muss ich sagen, dass ich mich mit der Handlung nicht identifizieren konnte. Viele Situationen sind teils komplett überzogen, teils versteht man sie einfach nicht und sie ergeben keinen Sinn. Auch von der Auflösung mit Gloria und Wolff war ich eher enttäuscht. Ich hätte aufgrund des Traumas der drei Charaktere eigentlich etwas Spektakuläreres und Schlimmeres erwartet. Das Buch ist durchwegs flüssig geschrieben und ich hatte es auch ziemlich schnell durch. Als ich dann allerdings fertig war und über die Handlung nachdachte, merkte ich, dass eigentlich nicht viel passiert ist. Das Gespräch mit Wolff, wovon das ganze Buch handelt, ist innerhalb weniger Seiten vorbei. Die ewig lange Fahrt zur Jagdhütte ergibt auch nicht viel Sinn. Wieso wird die Fahrt so in die Länge gezogen? Ein bisschen mehr (sinnvolle) Handlung und auch Action hätte dem Buch sicherlich gut getan. Mein Fazit: "Die Wälder" lebt von den Charakteren, jedoch keinesfalls von der Handlung. Weil ich vor allem Nina sehr gern mochte, war das Leseerlebnis ein positives, jedoch konnte mich die gesamte Geschichte nicht überzeugen. Viel zu wenig Handlung, einige Situationen sinnlos in die Länge gezogen und ein Bösewicht, der so durchwegs böse ist, dass es unrealistisch erscheint. Ein bisschen mehr Tiefe hätte Wolff auf jeden Fall gut getan. Ich gebe 6 von 10 Punkten.
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